Meine Talente – Mein Job!

Sie heißen: Abou, Boubacar, Hamasa, Aiman, Mohammad, Abdulkarim … sie kommen aus Syrien, Afganistan, Westafrika …, sie wollen Schuster, Gärtner, Automechaniker, Politiker, Ingenieure, Erzieher, Juristen, Köche … werden, so klug, so talentiert, so freundlich, so engagiert, so positiv und wir brauchen sie ALLE! Danke, dass wir mit Euch arbeiten durften und für Euer Vertrauen. 3 Tage Training „Mein Talente-Check“ mit 15 geflüchteten Jugendlichen auf Grundlage des TalentKompass NRW.

Fähigkeiten und Interessen erkennen und einsetzen – der TalentKompass NRW für die berufliche Entwicklung

Mit dem TalentKompass NRW stellt das NRW-Arbeitsministerium ein Instrument zur Verfügung, das Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationen und in unterschiedlichen beruflichen Situationen nutzen können. Der TalentKompass NRW lässt sich insbesondere im Rahmen der „Beratung zur beruflichen Entwicklung“ (BBE) erfolgreich einsetzen. Auch bei der Beratung zu im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen kann er hilfreich sein. Der Ansatz wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die Stiftung Warentest hat bundesweit elf Verfahren zur Kompetenzbilanz getestet, mit dabei der Talentkompass NRW. Er gehört in die erste Wahl und wird von der Stiftung besonders empfohlen, weil er begleitend Coaching und Beratung anbietet. Der TalentKompass NRW wird eingesetzt bei der Beratung zur beruflichen Entwicklung (BBE), Beschäftigungs- und Qualifizierungsträgern oder in Schulen und Jobcentern. Zugleich können Unternehmen den TalentKompass NRW in der Personalentwicklung nutzen.

• Schritt 1 – die eigenen Fähigkeiten erkennen
• Schritt 2 – das eigenen Interessen einschätzen
• Schritt 3 – den persönlichen Kompass zusammen fügen
• Schritt 4 – die eigenen Potenziale neu kombinieren und Ideen für die berufliche Zukunft entwickeln
• Schritt 5 – ein berufliches Ziel formulieren und erste Schritte in die beschriebene Richtung gehen

Erarbeitet haben wir zusammen mit den Jugendlichen für jeden die eigenen Fähigkeiten, Werte, Eigenschaften, Interessen, Tätigkeiten, Visionen, Talente und mögliche Arbeitsfelder.
Der normale Ablauf des TalentKompass NRW wurde von uns mit passenden Methoden für Team- und Einzelarbeit aus den Bereichen: Design Thinking, Zürcher Ressourcenmodell/ ZRM und Hypnosystemisches Coaching strukturiert und ergänzt.
Weiter haben wir in vorgeschalteten Pilottrainings den TalentKompass NRW speziell für Jugendliche und junge Erwachsene weiterentwickelt und entsprechend der Feedbacks auf diese Ziegruppe neu zugeschnitten kürzer, kompakter und auch spielerischer aufgebaut.

In unserer Gruppe gab es Schüler*innen mit sehr unterschiedlichen Bildungsvorraussetzungen (von 4 Jahren Schulausbildung bis hin zum Gymnasium/ kurz vor dem Abitur). Es entstand unter gezielter Anleitung schnell ein sehr gutes emphatisches Miteinander. Die Teilnehmer haben sich durchgehend gegenseitig unterstützt, so auch z.B. übersetzt. Viele Interaktionen, Spiele und Energizer wurden sehr gut angenommen (siehe auch Feedback). Die Materialien haben wir mit Hilfe von Übersetzungen parallel zur Verfügung gestellt. Eine ausführliche Feedbackabfrage hilft uns nun das Training weiter zu optimieren und zeigt wir sind auf dem richtigen Weg 🙂

Die Entwicklung der persönlichen Werte hat uns tief beeindruckt: Menschlichkeit, Würde, Wertschätzung, Integration, Gerechtigkeit, Frieden, Zugehörigkeit, Schutz, Stabilität, Zuversicht, Spaß, Motivation, Lebensfreude, Kreativität, Kommunikation, Klugheit, Treue, Tradition.

Feedback der Jugendlichen:
„Die Idee ist gut, weil wir keine Ahnung haben wie es weitergehen soll – Die Arbeit in der Gruppe war sehr gut – Neue Ideen sind entstanden – Ich finde das richtig super – Gut, dass man nicht nur Schulwissen zeigen kann, ich habe viele andere Eigenschaften – Voll gut, weil ich jetzt weiß, was ich alles kann – Was sind meine Stärken, was kann ich gut, ich weiß jetzt was ich in Zukunft machen kann – Ich finde das sehr gut, habe herausgefunden, was ich werden will – Ich empfehle es weiter, viele Vorschläge, viele Ideen sind entstanden – Die Gruppenarbeit war sehr gut und hat mir viele Ideen gebracht – Alleine wäre ich auf die vielen Ideen nicht gekommen, es sind viel Ideen entstanden, an die ich noch nie gedacht hatte – Das ist praktisch und sinnvoll für jeden in diesem Alter, nicht nur für Jugendliche mit Migrationshintergrund – Habe Berufsvorschläge bekommen, die für mich eine Option wären – Ich habe gelernt mir zu vertrauen, mich zu entwickeln, mich nicht kleiner zu machen, als ich bin – Ich würde gerne noch mehr solche Workshops besuchen.“

Veranstalter*in: Kommunales Integrationszentrum Warendorf, Ansprechpartnerin: Vivien Münstermann

Trainer*innen: Anke Angelike und Katrin Liebert, Mai 2018